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Volkskrankheit Rückenschmerzen: Mit Stammzellen die Bandscheiben reparieren

Zum Tag der Rückengesundheit

Im Laufe seines Lebens klagt fast jeder Bundesbürger einmal über Rückenschmerzen. Die Statistiken sprechen Bände: Etwa 70 Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen. Die Beschwerden sind Ursache für rund 15 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage. Der von Hape Kerkelings alter Ego Horst Schlämmer geprägte Satz „Ich habe Rücken“ ist die Verballhornung einer Volkskrankheit. Die Bandbreite reicht dabei von Hexenschuss über Nackenschmerzen bis hin zum Bandscheibenvorfall. Betroffen sein kann die Lendenwirbelsäule, die Brustwirbelsäule aber ebenso auch die Halswirbelsäule. Rückenschmerzen sind demnach nicht gleich Rückenschmerzen. Die Schmerzen beschränken sich auch nicht immer auf den Rücken. Sie können ausstrahlen – in den Oberschenkel aber auch in den Oberarm. Selbst Kopfschmerzen haben vielfach ihren Ursprung im Rücken.

 

Ursachen von Rückenschmerzen nicht immer eindeutig

Besonders problematisch ist, dass es bei vielen Betroffenen keine klar erkennbare Diagnose im Röntgenbild gibt, denn Rückenbeschwerden können durchaus auch psychische Ursachen haben. Die Muskulatur ist nämlich eng mit dem Limbischen System verbunden, das für die Steuerung der Gefühle zuständig ist. Selbst in der Alltagssprache wird dieser besonderen Verbindung mit Redewendungen wie „schwer an etwas zu tragen haben“ oder „jemandem das Rückgrat brechen“ Rechnung getragen.

Finden Mediziner jedoch organische Ursachen, so ist die Sachlage klar: Dachdecker, Alten- und Krankenpfleger aber auch Maurer oder LKW-Fahrer leiden nach einem anstrengenden Berufsleben unter abgenutzten Bandscheiben und krummen Wirbelsäulen. Statistisch am häufigsten treten daher Rückenschmerzen in der Gruppe der 50- bis 70-Jährigen auf. Orthopäden jedoch schlagen Alarm: Auch immer mehr Kinder weisen Haltungsschäden auf. Diese führen langfristig zu Rückenproblemen, die sich bereits in jungen Jahren manifestieren können. So klagen zunehmend schon Jugendliche und junge Erwachsene über Rückenschmerzen. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist, dass wir einfach zu viel sitzen. Das beansprucht einerseits die Bandscheiben besonders stark, andererseits verkümmert die Rückenmuskulatur und kann deshalb den Skelettapparat nicht mehr ausreichend stützen. Übungen aus der Rückenschule zum gezielten Aufbau der Rückenmuskulatur sind daher eine wichtige und gut helfende Präventionsmaßnahme.

 

Hilfe bei akuten Rückenschmerzen: Konventionelle Therapie oder Operation?

Wer bereits unter Rückenschmerzen leidet, ist gut beraten, im ersten Schritt auf konventionelle Therapie-Bausteine wie Massagen, Fangopackungen und Physiotherapie zu setzen. Von schnellen Operationen raten Experten zunächst ab, ein chirurgischer Eingriff sollte nur die letzte Option sein. Bei einer OP gibt es verschiedene Ansätze, um den Patienten zu helfen. Sehr häufig wird eine beschädigte Bandscheibe durch ein künstliches Implantat ersetzt. Doch noch immer kann eine künstliche Prothese nicht so gut sein wie das Original selbst. Eine andere Möglichkeit ist es, die angrenzenden Wirbel zu versteifen. Der betroffene Abschnitt der Wirbelsäule ist danach allerdings unbeweglich. Das wiederum führt zu anderen Bewegungsabläufen, so dass negative Auswirkungen auf die benachbarten Bandscheiben nicht ausgeschlossen sind und diese durch das Abfangen der Mehrbelastung unter Umständen noch schneller degenerieren.

Die Bandscheibe besteht aus elastischem Knorpelgewebe und wirkt wie ein Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln. Mit einsetzendem Verschleiß der Bandscheiben verliert das Knorpelgewebe an Elastizität, weil nicht mehr genügend Flüssigkeit gespeichert werden kann. Bei fortgeschrittener Abnutzung tritt bereits Bandscheibengewebe durch feine Risse aus. Im letzten Schritt verliert die Bandscheibe auch an Höhe. Sie ist nämlich nicht mehr in der Lage, Gewebe neu aufzubauen. Bildlich gleicht eine beschädigte Bandscheibe einer Rosine. Im Vergleich zur prallen Weintraube ist diese trocken und spröde. Als direkte Folge kommt es zur Instabilität und Deformation der Wirbelsäule.

 

Körpereigene Knorpelzellen sollen Reparaturprozesse anstoßen

Doch für Betroffene gibt es Hoffnung. Neue Therapie-Ansätze versuchen, der Bandscheibe beim Regenerieren zu helfen. Dazu wird im Rahmen einer operativen Behandlung eines akuten Vorfalls das Stückchen Bandscheibe abgetragen, das auf den Spinalnerv im Wirbelkanal drückt. Das abgetragene Zellmaterial wird jedoch nicht entsorgt, sondern im Labor erfolgt eine Isolierung und Vermehrung der Knorpelzellen. Diese werden später zusammen mit Wachstumsfaktoren und Biomaterial (u.a. Humanalbumin, Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat) in die Bandscheibe gespritzt. Diese Stoffe wirken entzündungshemmend und binden große Wassermengen. Und noch eine gewünschte Eigenschaft bringt das Biomaterial mit sich: Es verhindert, dass Gefäß- und Nervenzellen in die Bandscheibe einwachsen können. Nachweislich sind gesunde Bandscheiben frei von Blutgefäßen und Nervenfasern. Experten vermuten daher, dass bei degenerierten Bandscheiben eingewachsenes Gewebe zur Entstehung von Schmerzen beiträgt. Die Knorpelzellen samt Biomaterial sollen langfristig den Zellstoffwechsel deutlich verbessern und so dabei helfen, dass sich die Bandscheibe regenerieren kann. Noch gehört dieses Verfahren allerdings nicht zur Standardtherapie.

 

Neue Bandscheiben aus mesenchymalen Stammzellen

Was jedoch machen all jene Patienten, die zwar eine degenerierte Bandscheibe, aber noch keinen Bandscheibenvorfall haben und auch keinen Bandscheibenvorfall bekommen möchten? Hier steht auf den ersten Blick kein Zellmaterial zur Verfügung, aus dem die für die Regeneration benötigten Knorpelzellen isoliert werden könnten. An dieser Problemstellung arbeitet die moderne Stammzellforschung. Ihr Ziel ist es, aus Stammzellen gezielt Knorpelzellen zu züchten. Dafür benötigen sie zunächst mesenchymale Stammzellen (MSC), die im Knochenmark aber auch im Fettgewebe vorkommen. Besonders viele mesenchymale Stammzellen finden sich im Nabelschnurgewebe. Deswegen ist die Nabelschnur auch zu schade, um nach der Geburt einfach im Klinikmüll entsorgt zu werden. Sie kann problemlos jahrelang bei -190°C gelagert werden und später einmal als wichtiges Reservoir für dringend benötigte Stammzellen dienen.

Vita 34 ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das die Erlaubnis besitzt, nicht nur das Nabelschnurblut sondern auch das Nabelschnurgewebe einzulagern, um später daraus Stammzellen für therapeutische Zwecke zu gewinnen. Damit kann das gesamte Potential der Nabelschnur für die individuelle Eigenvorsorge optimal ausgeschöpft werden.

Das Ziel der regenerativen Medizin ist es, komplette Gewebe zu züchten und dem Patienten bei Bedarf einzusetzen. Dank Tissue Engineering könnten eines Tages abgenutzte Bandscheiben komplett durch neue, aus körpereigenem Gewebe gezüchtete Bandscheiben ersetzt werden.

Bis dahin jedoch wird uns noch so mancher Hexenschuss ereilen. Die einzige, sichere Vorsorgemöglichkeit ist eine gezielte Stärkung unseres Rückens – oder die Einlagerung von Stammzellen aus der Nabelschnur. Nutzen Sie den Tag der Rückengesundheit aktiv. Viele Fitnessstudios und Physiotherapeuten bieten an diesem Tag Schnupperkurse zur Rückengesundheit an. Und auch bei Vita 34 können Sie sich jederzeit über eine individuelle Vorsorge mit Stammzellen aus der Nabelschnur informieren. Für einen starken Rücken – für Ihre Gesundheit!