Studie zu Stammzelltransplantationen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Am Universitätsklinikum Heidelberg wurde eine Studie zur Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) mithilfe von Stammzellen gestartet: Nach der Entfernung des Tumors und anschließender Chemotherapie erhalten Patienten Blutstammzellen aus dem Knochenmark von gesunden Geschwistern. Auf diese Weise soll die körpereigene Krebsabwehr gestärkt werden: Die Stammzellen übernehmen automatisch die Bekämpfung von Tumorzellen im Körper des Patienten, dessen Immunsystem dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen ist.
Stammzelltransplantationen mittels passender Spenden bildet bei der Behandlung von Blut- und Knochenmarkkrebs bereits ein etabliertes Therapiekonzept. Dank der Ähnlichkeit der Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger können gefährliche Abstoßungsreaktionen weitestgehend vermieden werden. Allein am Universitätsklinikum Heidelberg findet die Behandlung jährlich mehr als 300 Mal Anwendung. Bei Pankreaskarzinomen hat die Transplantation von Stammzellen in Form individueller Heilversuche vielversprechende Ergebnisse geliefert, die nun in dieser kontrollierten klinischen Studie überprüft werden sollen.
Jährlich erkranken in Deutschland rund 12.900 Menschen an Bauspeicheldrüsenkrebs. Die Tumore sind besonders aggressiv, da sie trotz chirurgischer Entfernung und Chemotherapie früh wieder nachwachsen und in andere Organe absiedeln (Metastasierung). Von den operierten Patienten lebt nur etwa die Hälfte länger als zwei Jahre. Mithilfe der Stammzelltransplantation erhoffen sich die Mediziner vor allem eine Verlängerung der Überlebenszeit von Patienten ohne Rückfall.