FAQ Nabelschnurblut
Nabelschnurblut
Was ist Nabelschnurblut?
Nabelschnurblut ist kindliches Blut, das nach der Geburt als Restblut in der Nabelschnur und Plazenta verbleibt.
Was ist autologes Nabelschnurblut?
Von autolog spricht man, wenn eigenes Blut oder Gewebe entnommen und wieder zurückübertragen wird. Spender und Empfänger sind also dieselbe Person.
Was ist allogenes Nabelschnurblut?
Allogen bedeutet, dass Blut oder Gewebe von einer biologisch fremden Person stammen. Das kann sowohl eine verwandte, als auch eine völlig fremde Person sein.
Was ist der Unterschied zwischen Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe?
Nabelschnurblut ist kindliches Blut, das nach der Geburt als Restblut in der Nabelschnur und Plazenta verbleibt. Nabelschnurgewebe ist das gallertartige Bindegewebe der Nabelschnur, in das die Blutgefäße der Nabelschnur (2 Arterien und 1 Vene) eingebettet sind.
Was sind Blutstammzellen?
Blutstammzellen (fachlich: hämatopoetische Stammzellen) ersetzen beschädigte oder abgestorbene Zellen des Blutes – ein Leben lang. Sie tragen so indirekt zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen wie der Immunabwehr oder dem Sauerstofftransport bei. Blutstammzellen sind im Nabelschnurblut sowie im Knochenmark Erwachsener enthalten.
Was sind mesenchymale Stammzellen aus Nabelschnurgewebe?
Mesenchymale Stammzellen aus Nabelschnurgewebe sind Stammzellen, die sie sich unter bestimmten Bedingungen in Knochen-, Knorpel-, Fett-, Muskel- oder Nervenzellen weiterentwickeln können. Sie sind außerdem in der Lage Botenstoffe freizusetzen um Entzündungsreaktionen zu reduzieren und Heilungsprozesse anzustoßen.
Nabelschnurblut – Alter & Gewicht
Bis zu welchem Gewicht und/oder Alter kann unser Kind mit seinem Nabelschnurblut behandelt werden?
Die Menge an benötigtem Nabelschnurblut oder besser die Zellzahl wird von der Erkrankung abhängen, die behandelt werden soll. Aktuell gibt es bereits Empfehlungen, wie viele Zellen pro Kilogramm Gewicht bei einem Patienten zum Wiederaufbau des Knochenmarks nach Hochdosis-Chemotherapie eingesetzt werden sollen. Das sind bei einer autologen Transplantation (eigenes Nabelschnurblut) 1,5 x 107 kernhaltige Zellen. Die absolute Anzahl dieser Zellen hängt vom Volumen des entnommenen Nabelschnurblutes ab und ist von Kind zu Kind verschieden. Das Volumen des Blutes und die Zellzahl werden zusätzlich durch den Geburtsverlauf und den Zeitpunkt des Abnabelns beeinflusst. Da sowohl das Volumen als auch der Zellgehalt des Nabelschnurblutes sehr stark schwanken können, werden diese Werte von uns für jedes einzelne Nabelschnurblut bestimmt. Das geschieht auch, um für eine potenzielle Anwendung in der Zukunft bestmöglich vorbereitet zu sein.
Gibt es Möglichkeiten das Nabelschnurblut oder die Stammzellen im Nabelschnurblut zu vermehren?
Ja, es werden aktuell verschiedene Möglichkeiten erforscht, um die Blutstammzellen im zu vermehren. Eine dieser Möglichkeiten (omidubicel der Firma Gamida Cell) könnte 2022 offiziell zugelassen werden.
Können mit Nabelschnurblut eigentlich auch Erwachsene behandelt werden?
Wenn die Menge und Zellzahl ausreichend ist, kann mit Nabelschnurblut auch eine erwachsene Person behandelt werden.
Kann ich unser Nabelschnurblut für mehrere Behandlungen verwenden?
Nein, dies ist nicht möglich. Um den Behandlungserfolg, vor allem beim Wiederaufbau des Knochenmarks nach Hochdosis-Chemotherapie, zu maximieren, wird üblicherweise das gesamte Nabelschnurblut verwendet.
Nabelschnurblut – Geschwister
Wird das Nabelschnurblut nur für mein Kind eingelagert?
In der Regel ja, da es sich um eine Eigenvorsorge für Dein Kind handelt und das Nabelschnurblut auch Eigentum Deines Kindes ist. Eine Anwendung für andere Personen erfolgt nur, wenn Ihr Euch zusätzlich für eine unserer Spendenoptionen entscheidet und damit zustimmt, dass eine Abgabe auch an Dritte erfolgen darf.
Nabelschnurblut – Einfluss Kryokonservierung
Wie lange kann eingefrorenes Nabelschnurblut eigentlich gelagert werden?
Eingefrorenes Nabelschnurblut kann mehrere Jahrzehnte gelagert werden, ohne, dass die Stammzellen altern oder ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Wichtig ist, dass der Kälteschlaf bei -180 °C nicht unterbrochen wird. Über die entscheidende Technologie und das notwendige Know-How verfügen wir.
Was passiert mit den Stammzellen, wenn Nabelschnurblut eingefroren wird?
Durch den Einfrierprozess und die niedrigen Temperaturen um -180 °C während der Langzeitlagerung, werden die chemischen und biologischen Prozesse stark verlangsamt, so dass die Zellen sich nicht verändern und über Jahrzehnte gelagert werden können.
In welches Form werden Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe eigentlich eingelagert?
Nabelschnurblut wird als sogenanntes Vollblut, die Nabelschnur in Form von Gewebestücken eingelagert. Ein spezielles Kryoprotektivum verhindert, dass die Zellen während des Einfrierens beschädigt werden und schützt sie so langfristig.