
1. Trimester/Trimenon
1. Drittel der Schwangerschaft: Woche 1 bis 13
Gratulation, Du bist schwanger! Doch vielleicht kannst Du das im 1. Schwangerschaftsdrittel, dem so genannten 1. Trimester bzw. 1. Trimenon, gar nicht wirklich genießen. In den ersten vier Wochen weißt Du nämlich noch nicht, dass Du schwanger bist, fieberst aber darauf hin, wenn Du an einem Kind „arbeitest“. Nach Ausbleiben der Regelblutung, einem Schwangerschaftstest und einem Besuch beim Frauenarzt erfährst Du dann im Laufe des 2. Schwangerschaftsmonats, dass es tatsächlich geklappt hat. Doch zur Freude, schwanger zu sein, gesellt sich auch die Hoffnung, schwanger zu bleiben. Denn leider ist das 1. Schwangerschaftsdrittel auch das kritischste – die Möglichkeit einer Fehlgeburt ist allgegenwärtig. Hinzu kommen hormonelle Veränderungen, die zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Übelkeit oder Stimmungsschwankungen führen können. Doch diese treten in den Hintergrund, wenn Du beim Ultraschall-Screening zwischen der 7. und 11. Woche Dein Baby zum ersten Mal sehen kannst. Spätestens dann realisiert auch Dein Kopf: Ja, ich bin schwanger!
In diesem Artikel
Das Baby im 1. Trimester
Am Anfang der Schwangerschaft gibt es noch gar kein Baby. Denn die Befruchtung erfolgt erst in der 3. Schwangerschaftswoche. Wenige Tage später hat sich das Zellhäufchen, die Blastozyste, in Deiner Gebärmutter eingenistet. Dort teilt es sich fleißig weiter – aus den embryonalen Stammzellen entstehen spezialisierte Zellen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Als erstes Organ nimmt das Herz seine Tätigkeit auf. Du kannst es etwa ab der 7. SSW auf dem Ultraschall schlagen sehen. In rasantem Tempo bilden sich bis zum Ende des 1. Schwangerschaftsdrittels alle weiteren Organe des Embryos und die beiden Gehirnhälften aus. Im 3. Schwangerschaftsmonat nimmt das Gesicht Gestalt an, Arme und Beine wachsen und aus den Keimdrüsen entwickeln sich die Geschlechtsorgane. Dein Baby turnt jetzt schon eifrig in der Fruchtblase herum, strampelt und nuckelt auch mal am Daumen.
Die Mutter im 1. Trimester
Das 1. Schwangerschaftsdrittel ist geprägt von emotionalen Unsicherheiten und großen körperlichen Veränderungen. Zu Beginn der Schwangerschaft weißt Du noch gar nichts von Deinem Glück. Erst wenn die Menstruation ausbleibt und ein Test und die gynäkologische Untersuchung es bestätigen, hast Du Gewissheit. Ab der 6. Schwangerschaftswoche spürst Du auch, dass in Deinem Körper gerade etwas passiert. Die Brust spannt und die Mutterbänder in Deiner Gebärmutter beginnen, sich zu dehnen, was sich in einem leichten Ziehen äußert. All das sind recht typische Schwangerschaftsanzeichen. Manche Frauen leiden unter Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit und müssen sich häufiger übergeben. Auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind für das 1. Trimenon typisch. Da sich mit der Schwangerschaft auch der Geruchs- und Geschmackssinn ändern können, verspüren Schwangere zuweilen Heißhungerattacken oder plötzliche Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel. Nach der 12. SSW nehmen diese „Nebenwirkungen“ meist wieder ab. Dafür wird jetzt allmählich das Baby-Bäuchlein sichtbar.
Der Vater im 1. Trimester
Hurra, Du wirst Vater! Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Nimm Anteil an der Schwangerschaft Deiner Partnerin und hab Geduld, wenn das erste Schwangerschaftsdrittel manchmal nervenaufreibend und alles andere als einfach ist. Plötzliche Launenhaftigkeit, Tränenausbrüche und ein vermehrtes Schlafbedürfnis sind bei werdenden Müttern in den ersten drei Monaten völlig normal. Bleibe ruhig, gelassen und nimm Rücksicht – der Körper Deiner Partnerin leistet gerade Schwerstarbeit. In der Schwangerschaft ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung das A und O. Unterstütze Deine Partnerin, indem Du vitamin- und nährstoffreich kochst. Verzichte auch ihr zuliebe auf Alkohol und verlagere Deine Rauchpausen unbedingt nach draußen. Vielleicht schaffst Du es ja sogar, einfach ganz auf die Zigaretten zu verzichten.
Wusstest Du schon?
Tipps und Hinweise für das 1. Trimester
Nachfolgend findet Ihr als werdende Eltern viele, gute Tipps und Ratschläge für das erste Trimester.
Den richtigen Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest finden
Zeit für einen Schwangerschaftstest ist es frühestens, wenn Deine Menstruation fünf bis sieben Tage überfällig ist. Erst ab dann ist das Ergebnis recht genau.
Hilfe suchen und erhalten, wenn Hilfe notwendig ist
Bist Du ungewollt schwanger und kannst die „anderen Umstände“ nicht akzeptieren, such Dir zeitnah Hilfe! Sprich mit Deinem Arzt oder suche eine Beratungsstelle auf, etwa Pro Familia (zu finden unter www.profamilia.de).
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung von Anfang an
Achte auf ausgewogene, gesunde Kost. Lerne die Liste mit den „verbotenen“ Lebensmittel auswendig.
Deinem Kind zuliebe: Finger weg von Zigaretten, Alkohol & anderen Drogen
Zigaretten und Alkohol sollten von dem Augenblick tabu sein, wo das „Projekt“ Babywunsch in Angriff genommen wird. Nikotin und Ethanol sind Zellgifte, die Dein Kind lebenslang schädigen können. Notwendige Medikamenteneinnahmen besprichst Du auf jeden Fall mit Deinem Arzt.
Dein Frauenarzt ist Dein erster Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Schwangerschaft
Im ersten Schwangerschaftsmonat wird in den meisten Fällen die Schwangerschaft vom Frauenarzt festgestellt oder bestätigt. Lies in der 7. Schwangerschaftswoche nach, was Dich im begleitenden Aufklärungsgespräch erwartet.
Die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes gelten erst, sobald der Arbeitgeber informiert ist
Viele werdende Mütter wollen ganz sicher gehen und informieren den Arbeitgeber erst gegen Ende des 1. Schwangerschaftsdrittels, wenn das Fehlgeburtsrisiko abnimmt, über die „anderen Umstände“. Bedenke jedoch, dass die Bestimmungen zum Mutterschutz nur dann gelten, wenn der Arbeitgeber informiert ist. Arbeitnehmerinnen mit anstrengenden Tätigkeiten oder Nachtdiensten sollten besser frühzeitig das Gespräch suchen.
Aufregung pur – das erste große Ultraschall-Screening steht gegen Ende des 3. Schwangerschaftsmonats an
Auf Wunsch kannst Du auch zusätzlich eine Pränataldiagnostik vornehmen lassen, um die Wahrscheinlichkeit möglicher Fehlbildungen und Chromosomenschäden zu bestimmen. In der 11. Schwangerschaftswoche erfährst Du mehr darüber.