Sachsens Mathematiknachwuchs zu Besuch
Am vergangenen Wochenende fand in Leipzig die Landesrunde der 50. Mathematikolympiade statt. Als Teil des kulturellen und wissenschaftlichen Rahmenprogramms hatten wir einige der erfolgreichsten Nachwuchs-Mathematiker aus ganz Sachsen in der Bio City zu Gast. Ich habe mich sehr darauf gefreut – weil es einfach Spaß macht, wissbegierigen jungen Leuten etwas weiterzugeben, aber auch weil Mathematik immer eins meiner Lieblingsfächer in der Schule war.
Als die Schüler am Samstagnachmittag bei uns am Deutschen Platz ankamen, hatten sie bereits zwei Klausuren am Freitagnachmittag und Samstagvormittag hinter sich. Aber erstaunlicherweise war von Müdigkeit kaum etwas zu spüren. Interessiert verfolgten sie die allgemeine Einführung von Frau Dr. Svenne Eichler vom Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum. Dann habe ich zunächst etwas zu dem erzählt, was Vita 34 macht und warum. Und schließlich konnten die Schüler natürlich noch einen Blick in unser Gläsernes Labor werfen und den Mitarbeitern dort bei der Aufbereitung des Nabelschnurbluts über die Schulter schauen.
Damit auch jeder etwas sehen konnte, haben sich nacheinander zwei Gruppen zu jeweils etwa 15 Schülern aus der neunten bis zwölften Klasse bei uns umgesehen. Toll war es, dass die jungen Besucher gleich verstanden haben, was das Besondere an der Aufbewahrung von Nabelschnurblut ist – nämlich die einmalige Chance, sich ohne Risiken für Mutter oder Kind ein Reservoir an eigenen, jungen Stammzellen zu sichern.
Besonders faszinierend ist für mich immer wieder die ganz eigene Sichtweise der Jugendlichen. Bei der Besichtigung des Labors schilderte ich beispielsweise, dass wir die entscheidenden Schritte in ganz speziellen Reinräumen durchführen, um die Qualität des Nabelschnurblutes zu sichern. Reinraum heißt, dass u.a. die Luft besonders gefiltert ist und damit weniger Partikel enthält als ein Operationssaal im Krankenhaus. Vorher hatten wir natürlich auch über das Potenzial der Stammzellen bei der Behandlung von Erkrankungen gesprochen, und das hat einen Schüler offensichtlich auf die Frage gebracht, ob die Arbeit im Labor von Vita 34 dann nicht gesundheitsfördernder sei. Nicht wegen der Stammzellen, sondern weil die Luft im Labor so sauber ist. Nun, wer weiß? Gesicherte Studien dazu gibt es nicht …
Schließlich verabschiedeten sich die Schüler zu ihrem nächsten Programmpunkt – einem Fußballturnier. Ich hoffe, sie hatten genau so viel Spaß wie ich. Und ich freue mich schon auf die nächste Gelegenheit, wenn wir wieder junge Gäste bei uns begrüßen können – spätestens zur nächsten Langen Nacht der Wissenschaften in Leipzig Ende Juni 2012.
(Dr. Margit Müller)