Kryobank Vita 34 will Auslandsgeschäft forcieren
Nach Übernahme der BioPlanta wird das Unternehmen am Standort Leipzig wachsen
Leipzig. Die börsennotierte Vita 34 AG (ISIN DE000A0BL849) plant den Standort Leipzig zu einem europaweiten Zentrum für die Kryokonservierung biologischer Materialien auszubauen. Das sagte Vorstand Dr. André Gerth auf einer Presseveranstaltung zur Übernahme der BioPlanta durch Vita 34 in Leipzig. Vita 34 wird klinische Studien zur Anwendung von Stammzellen und das weltweite Geschäft vorantreiben.
Unternehmensprecher Dr. Erich Kunert nannte Serbien als Beispiel, wo Vita 34 mit dem Partner BioSave ab sofort die Konservierung von Nabelschnurblut anbietet: „Vita 34 ist das einzige Unternehmen, das in Serbien Schulungen durchgeführt hat und dessen Qualitätsmanagement von der deutschen Arzneimittelbehörde vor Ort erfolgreich inspiziert wurde. Beides war Voraussetzung für die Genehmigung zur Einfuhr von Nabelschnurblut-Stammzellen aus Serbien.“ Gerth ergänzt, dass Vita 34 darüber hinaus in Gesprächen sei, das Know-how von Vita 34 in Mexiko, Chile und Vietnam zum Einsatz zu bringen. Gegenwärtig ist Vita 34 mit der Tochterfirma Secuvita in Spanien und über Partner in Italien, der Schweiz und Slowenien vertreten.
„Für die Erschließung außereuropäischer Märkte ist das Businessnetzwerk der BioPlanta von großer Bedeutung“, so Gerth. „BioPlanta hat nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika, Asien und Südafrika eine Reihe unterschiedlichster Projekte realisiert.“ Vom Zusammenschluss der beiden sächsischen Biotech-Unternehmen erwartet sich Gerth Synergien sowohl in der Verwaltung als auch in der Forschung und Entwicklung. Vita 34 und BioPlanta verfolgen bereits seit einiger Zeit gemeinsame Forschungsprojekte – zum Beispiel bei der Erforschung von pflanzlichen Proteinen als Frostschutzmittel für die Kältekonservierung von Stammzellen und beim Aufbau einer Kryobank für pflanzliches Gewebe zur Erhaltung der Biodiversität.
Für Gerth passen die Unternehmen noch aus einem anderen Grund gut zusammen: „Bei beiden Firmen spielen Stammzellen eine zentrale Rolle. Vita 34 heilt mit Stammzellen aus Nabelschnurblut schwere Krankheiten. BioPlanta nutzt pflanzliche Stammzellen, um Wirkstoffe für Arzneimittel herzustellen.“
Nach der Übernahme der BioPlanta ist Vita 34 mit über 100 Mitarbeitern eines der größten Biotechnologie-Unternehmen in Mitteldeutschland. „Der Hauptsitz des Unternehmens für alle nationalen und europaweiten Aktivitäten wird in der Leipziger Bio City und zukünftig auch im benachbarten BioCube sein“, sagte Vorstand Jörg Ulbrich. „Die neuen Mietflächen im BioCube werden die Laborkapazität verdreifachen und die Lagerung von 350.000 Nabelschnurblut-Präparaten ermöglichen.“
Über Vita 34
Vita 34 wurde 1997 in Leipzig gegründet und ist die älteste und größte private Nabelschnurblutbank in Deutschland. Im Jahr 2011 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 16,0 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis von 1,2 Millionen Euro. Nabelschnurblut von Vita 34 wird in der Forschung und in der klinischen Praxis eingesetzt. Aktuelle Forschungsschwerpunkte von Vita 34 sind die Alterung, Vermehrung und Rückprogrammierung von Stammzellen sowie die Entwicklung neuer, stammzellbasierter Therapien bei Typ-1-Diabetes, Hirnschädigung und Herzerkrankungen.