Nabelschnurblut fördert den Heilungsprozess bei diabetesbedingten Wunden
Die Transplantation von Nabelschnurblut beschleunigt den Heilungsprozess bei diabetesbedingten Wunden. Das haben südkoreanische Forscher jetzt in Tierexperimenten nachgewiesen.
Für den Versuch wurden zunächst in Mäusen diabetesbedingte Wunden künstlich erzeugt. Anschließend wurde die Versuchsgruppe mit endothelialen Vorläuferzellen aus menschlichem Nabelschnurblut behandelt – jenen Zellen also, die sich später zu Endothelzellen ausdifferenzieren können und im Inneren von Blutgefäßen vorzufinden sind. Die Kontrollgruppe wurde nicht mit Nabelschnurblut behandelt. Es zeigte sich, dass die injizierten Zellen bei der Versuchsgruppe zu einer beschleunigten Wundheilung beitrugen und die Gefäßneubildung anregten.
Oftmals ist die Wundheilung aufgrund von Diabetes stark beeinträchtigt, herkömmliche Therapien sprechen schlecht an. Als Grund dafür nennt Dr. Suh von der Universität Seoul die verminderte Blutzirkulation und die geringe Produktion von Wachstumsfaktoren, die die Gewebeneubildung anregen. Diese Wachstumsfaktoren und Proteine sind zahlreich in den Vorläuferzellen aus dem Nabelschnurblut zu finden und wurden nach der Transplantation massenhaft unmittelbar an den diabetesbedingten Wunden entdeckt.
Das therapeutische Potential von endothelialen Vorläuferzellen ist an sich nicht neu. Modellversuche haben gezeigt, dass sie auch zur Behandlung von Schlaganfällen oder Herzinfarkten eingesetzt werden können. Zu den Auswirkungen von Nabelschnurblut zur Behandlung von hartnäckigen Wunden war hingegen bislang weniger bekannt. Unklar ist den Forschern allerdings noch, welche Mechanismen die Geweberegeneration steuern. Dies soll nun in weiteren Studien ermittelt werden. Der klinische Einsatz dieses Verfahrens wäre für die etwa 6 Millionen Diabetiker allein in Deutschland ein großer Schritt hin zu mehr Lebensqualität.