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Schwangerschaftsübelkeit - ab wann sie einsetzt und was du tun kannst

Mit Schwangerschaftsübelkeit hat fast jede Schwangere im Verlauf ihrer Schwangerschaft zu kämpfen. Bei vielen tritt sie morgens auf, dir kann aber prinzipiell zu jeder Tageszeit übel werden. Ab welchem Stadium der Schwangerschaft die Übelkeit einsetzt, wie lange sie andauert und was dir dagegen hilft, verraten wir dir in diesem Artikel.

Wann tritt Schwangerschaftsübelkeit auf ?

Bei den meisten Frauen tritt die Schwangerschaftsübelkeit ab der 6. Schwangerschaftswoche auf und hält bis zur 12. Schwangerschaftswoche an. Mehr als die Hälfte aller Schwangeren kennen die Symptome, die von Schwindel, flauem Magen, trockenem Würgereiz bis hin zu Erbrechen reichen. Bei vielen tritt die Übelkeit morgens auf, weshalb sie im Englischen auch als Morning-Sickness-Syndrom bezeichnet wird. Sie kann dich aber prinzipiell zu jeder Tageszeit treffen. Bei den meisten Schwangeren ist die Übelkeit nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft vorüber, in seltenen Fällen kann sie aber die gesamte Schwangerschaft andauern.

Schwangerschaftsübelkeit nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel

Wenn die Übelkeit erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auftritt, oder wenn die Beschwerden so heftig sind, dass du dich täglich mehrmals übergeben musst, solltest du mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin reden. Neben deiner Schwangerschaft können auch Infekte des Magen-Darm-Traktes, Migräne oder eine entzündete Magenschleimhaut dahinter stecken.

Besonders schwere Schwangerschaftsübelkeit bei 2 Prozent aller Schwangeren

Knapp 2 Prozent aller Schwangeren leiden unter einer besonders schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit, der sogenannten Hyperemesis gravidarum. In diesem Fall verliert die Schwangere durch das häufige Erbrechen so viel Flüssigkeit und Nährstoffe, dass sie stationär aufgenommen und mit Infusionen versorgt wird. Symptome einer schweren Schwangerschaftsübelkeit sind

  • Erbrechen mehr als 3–4-mal am Tag
  • Hoher Flüssigkeitsverlust, der sich durch Schwierigkeiten beim Urinieren oder einen trockenen Mund bemerkbar macht
  • Herzrasen oder sogar Herzrhythmusstörungen
  • Gewichtsverlust trotz fortschreitender Schwangerschaft um mehr als 5 Prozent
  • Blutiges oder braunes, kaffeesatzartiges Erbrechen
  • Gerötete Schleimhäute
  • Erhöhte Temperatur

Erbrichst du sehr häufig während deiner Schwangerschaft, suche unbedingt deine Frauenärztin/deinen Frauenarzt auf und lasse dich durchchecken!

Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit?

Bei einer normalen Schwangerschaftsübelkeit im 1. Schwangerschaftsdrittel kannst du einige Maßnahmen selbst treffen, um die Symptome zu verringern:

  1. Snacks statt üppiger Mahlzeiten: Größere Nahrungsmengen erzeugen mehr Magensäure, was zu Sodbrennen und Übelkeit führen kann. Deshalb empfehlen wir kleinere, leicht verdauliche Mahlzeiten. Snacks am Morgen noch vor dem Aufstehen beugen dem morgendlichen flauen Magen vor. Auch ein Snack vor dem Schlafengehen oder nachts kann der Schwangerschaftsübelkeit entgegenwirken. Geeignet hierfür sind beispielsweise Knäckebrot, eine Banane, Joghurt oder nur mit Datteln gesüßte Vollkornkekse.
  2. Ingwer, Fenchel, Kamille und Pfefferminze: Diese aromatischen Kräuter und Knollen helfen vielen Schwangeren, die Übelkeit zu vertreiben. Du kannst kleine Stückchen oder Blätter kauen oder dir Tees zubereiten. Probiere einfach aus, was dir am besten hilft.
  3. Ätherische Öle und Dufttherapie: Achte auf gute Gerüche in deiner Umgebung. Da du in der Schwangerschaft besonders geruchsempfindlich bist, solltest du unangenehme Gerüche besser meiden. Beispielsweise lässt du deinen Mann den Müll entsorgen oder das Bad putzen. Das Riechen an ätherischen Ölen oder das Verdampfen in Duftlampen kann dir helfen, über deinen Geruchssinn die Übelkeit zu vertreiben. Viele Schwangere mögen frische Düfte wie Orange, Zitrone, Bergamotte, Minze oder Zitronenverbene.
  4. Viel und richtig trinken: Genug zu trinken hilft dir, die aggressive Magensäure zu verdünnen. Empfohlen werden mindestens 2 Liter pro Tag. Gut geeignet sind stilles Mineralwasser, Kräutertees und leichte Saftschorlen. Mit Kaffee, Cola oder puren Säften solltest du aufpassen, da sie für eine vermehrte Produktion von Magensäure sorgen.
  5. Entspannungstechniken gegen Schwangerschaftsübelkeit: Bei vielen Schwangeren helfen auch Entspannungstechniken, der Übelkeit entgegenzuwirken. Stress und Erschöpfung können nämlich das Übelkeitsgefühl noch verstärken. Yoga, Autogenes Training oder einfach eine Meditation auf YouTube bringen deine angespannten Nerven wieder ins Gleichgewicht.

Darf ich gegen Schwangerschaftsübelkeit Medikamente nehmen?

Generell sollten Medikamente während der Schwangerschaft weitestgehend vermieden werden. Auch wenn es keine expliziten Konterindikationen gibt – viele Medikamente sind nicht ausreichend erforscht im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft. Wenn nichts mehr hilft und die Schwangerschaftsübelkeit einfach nicht verschwindet, sprich unbedingt mit deinem Arzt/deiner Ärztin über deine Beschwerden und nimm auf keinen Fall ohne Rücksprache irgendwelche Medikamente ein, auch wenn sie angeblich gut für Schwangere geeignet sind. Sie könnten dir und deinem ungeborenen Kind schaden.

Generell lässt sich zum Thema Schwangerschaftsübelkeit sagen, dass sie in den allermeisten Fällen kein Grund zur Sorge ist und auch häufig nach ein paar Wochen wieder nachlässt. Mache dir also nicht allzu viele Gedanken, wenn auch du betroffen bist.