Lifestyle

Reisen in der Schwangerschaft

Mit Babybauch in den Urlaub? Warum denn nicht – es gibt ja sogar einen Begriff für die letzte Ferienreise zu zweit, bevor der Familienzuwachs zur Welt kommt: Mit dem „Babymoon“ gönnt sich das Paar wie bereits beim Honeymoon noch einmal ein paar erholsame Tage weit weg von Alltag und Stress. Wie weit weg und wann genau, das sollte allerdings bei einer Reise wäh­rend der Schwangerschaft gut bedacht werden. In jedem Fall ist es ratsam, in diese Planungen auch den Arzt mit einzube­ziehen, der die Schwangerschaft begleitet. Er kann die Risiken einschätzen und wird vor allzu gewagten Expeditionen warnen.

Bei vielen Frauen ist es die Phase rund um das mittlere Schwangerschaftsdrittel, in der solch ein Babymoon am ehes­ten genossen werden kann. Die Beschwerden der ersten Wo­chen wie z. B. Müdigkeit oder Morgenübelkeit sind dann meist überwunden und der Bauch ist noch nicht so groß, dass er sämtliche Aktivitäten einschränkt. Oft fühlen sich Schwangere gerade in dieser Zeit besonders vital, so dass der Urlaub durch­aus auch sportliche Betätigung und erlebnisreiche Ausflüge umfassen darf.

Für die letzten Schwangerschaftsmonate empfehlen Mediziner, dass mit dem Näherrücken des Geburtstermins auch die Ent­fernung zum Urlaubsziel abnehmen sollte. Bei Bedarf ist man dann schnell wieder im gewohnten Umfeld und nicht auf eine mögliche Betreuung in unbekannten Kliniken und gegebenen­falls mit Sprachbarrieren angewiesen. Außerdem sind Urlaubs­ziele in Deutschland oder den Nachbarländern bequem per Auto zu erreichen, was jederzeit individuelle Pausen erlaubt. Viele Schwangere schätzen auch die  optimale Bewegungsfrei­heit bei einer Bahnreise: Um die Durchblutung in den Beinen anzuregen, können hier jederzeit ein paar Schritte gemacht werden.

Soll es doch z. B. ein Ziel im sonnigen Süden sein, spricht bei einem komplikationsfreien Schwangerschaftsverlauf nichts ge­gen eine Flugreise. Empfehlenswert ist dann ein Sitzplatz ganz vorne oder am Gang, also mit möglichst viel Beinfreiheit. Auch hier gilt: Lockerungsübungen mit den Füßen, hin und wieder ein paar Schritte im Gang sowie ausreichendes Trinken dienen der Thrombose-Vorbeugung. Vor der Buchung sollte geklärt wer­den, bis zu welcher Schwangerschaftswoche die Airline wer­dende Mütter überhaupt in den Flieger lässt. Und ins Reisege­päck gehören in jedem Fall der Mutterpass sowie die Telefon­nummer eines örtlichen Gynäkologen.

Nicht geeignet als Reiseziel sind Orte mit hoher Luftfeuchtig­keit, hochgelegene Bergregionen oder Gegenden mit niedrigen hygienischen Standards. Außerdem erfordern manche Ziele Impfungen, die bei Schwangeren nicht mehr durchgeführt wer­den können. Dass die Schwangerschaft keine Zeit für anstren­gende Abenteuer- und Rucksacktouren oder für riskante Spor­turlaube ist, versteht sich von selbst. Und der Rat, Speisen bzw. Getränke wie z. B. ungeschältes Obst, Wurstaufschnitt oder Leitungswasser wegen der Infektionsgefahr zu meiden, gilt für Schwangere natürlich ganz besonders. All diese Vorsichtsmaß­nahmen müssen aber einem schönen Urlaub zu zweit nicht im Wege stehen. Die wirklichen Herausforderungen kommen oh­nehin erst bei der nächsten Reise auf die frischgebackenen El­tern zu …