Nasenbluten in der Schwangerschaft
Von den typischen Schwangerschaftsbeschwerden, wie Übelkeit, Verstopfung oder Heißhungerattacken, können fast alle Schwangeren berichten. Doch manche Schwangere leidet auch unter häufigem Nasenbluten. Ohne Schnäuzen, ohne Niesen kommt plötzlich Blut aus der Nase. Viele Frauen sind dann verunsichert: Ist das normal oder ein ernstes Zeichen? In diesem Artikel haben wir Informationen und hilfreiche Tipps rund um das Thema Nasenbluten in der Schwangerschaft zusammengetragen.
Nasenbluten in der Schwangerschaft – was du dazu wissen solltest
- Ein wichtiger Hinweis
- Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft etwas Schlimmes?
- Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft ein typisches Schwangerschaftssymptom?
- Vorbeugende Maßnahmen gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft
- Notfallmaßnahmen bei Nasenbluten in der Schwangerschaft
- Ab wann zum Arzt oder zur Ärztin bei Nasenbluten in der Schwangerschaft?
- Einige weitere Symptome, bei denen du bei Nasenbluten unbedingt zum Arzt oder zur Ärztin gehen solltest.
- Kann häufiges Nasenbluten zu Eisenmangel führen?
- Wie wird Nasenbluten in der Schwangerschaft behandelt?
Wichtiger Hinweis
Unser Artikel dient nicht zur Selbstdiagnose und ist kein Ersatz für eine ausführliche, ärztliche Beratung. Wenn du dir um dich und/oder dein Baby Sorgen machst, zögere bitte nicht umgehend zu deinem Arzt oder deiner Ärztin zu gehen.
Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft etwas Schlimmes?
Im Normalfall ist Nasenbluten in der Schwangerschaft vollkommen unproblematisch. Experten sehen es sogar als typisches Symptom für die Schwangerschaft an. Wenn es aber häufiger oder über einen längeren Zeitraum auftritt, sollten Schwangere mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt darüber sprechen. Sie werden zur Sicherheit abklären, ob es noch andere Ursachen, wie erhöhten Blutdruck, oder eine Blutgerinnungsstörung gibt.
Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft ein typisches Schwangerschaftssymptom?
In der medizinischen Fachsprache wird das Nasenbluten als Epistaxis bezeichnet. Es ist eigentlich ein harmloses Anzeichen für die Schwangerschaft. Die „anderen Umstände“ sorgen für eine bessere Durchblutung aller Schleimhäute. Das betrifft daher auch die Nase. Die Schleimhäute dort schwellen durch die stärkere Durchblutung an. Viele Schwangere haben daher, wie bei einem Schnupfen oder einer Erkältung, auch eine verstopfte Nase. Jedoch fehlen weitere typische Erkältungsanzeichen.
In der Regel ist es also ein harmloses Anzeichen für die Schwangerschaft.
Vor allem im Winter während der Heizperiode neigt eine besser durchblutete Nasenschleimhaut dazu, plötzlich aufzureißen und zu bluten. Schuld ist die trockene Raumluft. Sie führt zu winzigen Rissen in den Schleimhäuten.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft
Genau an dieser Stelle setzen die besten Maßnahmen gegen das Nasenbluten in der Schwangerschaft an. Jede Schwangere sollte darauf achten, dass die Schleimhäute in der Nase nicht austrocknen. Dazu ist es zum einen notwendig, stets ausreichend zu trinken. Zwei Liter Wasser, Tee oder Saftschorlen pro Tag sollten es während der „Kugelzeit“ stets sein. Zum anderen sollten Schwangere für ein angenehmes Raumklima in der Wohnung sorgen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, helfen Grünpflanzen wie Papyrus oder die Monstera. Über ihre vielen und großen Blätter verdunsten sie Wasser. Auch eine Schale mit Wasser auf der Heizung hat sich als Luftbefeuchter bestens bewährt.
Notfallmaßnahmen bei Nasenbluten in der Schwangerschaft
Doch trotz aller vorbeugenden Bemühungen kann es in der Schwangerschaft immer wieder mal zu Nasenbluten kommen. Am besten hast du vorsichtshalber immer eine Packung Papiertaschentücher in der Jackentasche und der Handtasche. Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird empfohlen, sich zunächst aufrecht hinzusetzen und das Blut einfach laufen zu lassen. Von Omas Tipp, den Kopf in den Nacken zu legen, um das Nasenbluten schneller zu stoppen, wird heute aber abgeraten. Der Grund: Da Nasen- und Rachenraum miteinander verbunden sind, besteht hier die Gefahr, dass Blut und Sekret den Hals hinunterlaufen und in die Atemwege gelangen können. Die gleiche Gefahr tritt auch beim Hinlegen auf.
Wenn das Nasenbluten in der Schwangerschaft zuhause auftritt, lass dir eine kalte Kompresse aus dem Kühlschrank bringen und leg sie dir in den Nacken. Der Kältereiz sorgt dafür, dass sich die Gefäße etwas zusammenziehen. Dadurch verringert sich der Blutfluss und die Blutung kann schneller stoppen. Bei starkem Nasenbluten hilft es, für fünf bis zehn Minuten den betroffenen Nasenflügel zusammenzudrücken.
Nach der Entbindung hört das Problem Nasenbluten übrigens schnell wieder auf, da es zu einer erneuten Umstellung des Hormonsystems kommt.
Ab wann zum Arzt oder zur Ärztin bei Nasenbluten in der Schwangerschaft?
Grundsätzlich solltest du immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn du dir Sorgen um deine Gesundheit oder die deines Babys machst. Speziell bei Nasenbluten kann es sinnvoll sein, bei den folgenden Anzeichen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen:
- bei anhaltendem Nasenbluten, wenn es auch nach 10 Minuten sanften Drucks auf die Nasenflügel nicht aufhören will
- bei starkem Nasenbluten, wenn das Blut sogar bis in den Rachen läuft
Einige weitere Symptome, bei denen du bei Nasenbluten unbedingt zum Arzt oder zur Ärztin gehen solltest
Es gibt ein paar weitere Symptome, die zusammen mit Nasenbluten auftreten können und bei denen ein Besuch beim Arzt oder einer Ärztin wichtig ist. Zögere nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du
- einen hohen Blutverlust vermutest, beispielsweise wenn deine Nase schon länger als 10 Minuten blutet oder du Schwierigkeiten beim Atmen hast.
- häufig Nasenbluten hast und/oder du unter hohem Blutdruck leidest oder gelitten hast.
In seltenen Fällen kann Nasenbluten zusammen mit anderen Symptomen auf ernsthaftere Hintergrunderkrankungen hinweisen. Diese Symptome sind natürlich eher selten, aber im Fall der Fälle ist es wichtig sie zu erkennen. Dazu gehören:
- verschwommenes Sehen
- chronische oder starke Kopfschmerzen
- Erbrechen, das nicht der morgendlichen Übelkeit entspricht
- plötzliches Anschwellen der Beine
- Brust- oder Magenschmerzen
- hohes Fieber oder Schüttelfrost
- plötzlicher Gewichtsverlust
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen
Kann häufiges Nasenbluten zu Eisenmangel führen?
Ja, das ist möglich, vor allem bei werdenden Müttern, deren Körper ohnehin einen höheren Eisenbedarf hat. Ein Eisenmangel kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, und in fortgeschrittenen Stadien kann er sogar zu einer Anämie (umgangssprachlich: Blutarmut; genauer: verminderter Hämoglobin-Gehalt des Blutes) führen. Dein Arzt oder deine Ärztin kann einen Eisenmangel anhand von Routinebluttests erkennen und entsprechende Präparate empfehlen, um deinen Eisenbedarf und den deines Babys zu decken.
Wie wird Nasenbluten in der Schwangerschaft behandelt?
In den meisten Fällen sind die Behandlungsmethoden einfach und unkompliziert. Dein Arzt oder deine Ärztin könnte beispielsweise einfachen Druck auf die Nasenblutgefäße ausüben (oft schon durch Zusammendrücken der Nasenflügel), um die Blutung zu stoppen. In seltenen, schwereren Fällen könnten andere Maßnahmen, wie
- eine Verätzung der betroffenen Stelle deiner Nasenschleimhaut mit einem in Silbernitrat getränkten Tupfer, oder
- eine sogenannte Kauterisation, also der Verschluss der betroffenen Blutgefäße durch elektrischen Strom (durch einen Elektrokauter)
erforderlich sein. Aber keine Sorge, diese Behandlungen sind für dich und dein Baby vollkommen unbedenklich und auch nur in den seltensten Fällen notwendig. Oft hört das Nasenbluten nach der Geburt sowieso von selbst auf.
Wir hoffen, dass diese Informationen für dich hilfreich sind und wünschen dir eine glückliche Schwangerschaft, trotz möglicherweise häufigerem Nasenbluten.