
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft – was kannst du tun?
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft können viele Ursachen haben. Die meisten Auslöser sind die gleichen wie bei Nicht-Schwangeren. Verspannungen oder Flüssigkeitsmangel sind häufige Gründe, die mit oder ohne Schwangerschaft für einen brummenden Schädel sorgen können. Der Unterschied: Schwangere dürfen Kopfschmerzen nicht einfach bedenkenlos mit einer Kopfschmerztablette behandeln. Wie du dir als Schwangere trotzdem Linderung verschaffen kannst, was weitere Ursachen sein könnten und wie du Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vielleicht sogar vorbeugen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft – häufige Ursachen
Neben den klassischen Ursachen für Kopfweh gibt es Schwangeren-typische Lebensumstellungen, die Kopfschmerzen begünstigen können. Das können sein:
- Hormonumstellung
- Plötzlicher Verzicht auf Kaffee oder koffeinhaltige Getränke
- weniger Appetit durch Übelkeit und dadurch Unterzuckerung
- Schlafmangel
- Verspannungen, die durch das zusätzliche Gewicht des Babys auftreten oder durch eine schwangerschaftsbedingte veränderte Schlafposition
- Weniger Bewegung, insbesondere im 3. Trimester, wenn das Kind nochmal ordentlich an Größe zulegt
- Zu wenig Sauerstoff, zum Beispiel durch weniger Bewegung an der frischen Luft
- Überanstrengung – in schwangerem Zustand gehen viele Dinge einfach nicht mehr so leicht von der Hand
- Nährstoffmangel – Schwangere benötigen beispielsweise wesentlich mehr Eisen oder auch Magnesium und Calcium
Einige dieser Symptome bringen auch schon die Lösung mit sich – nämlich indem du genau das Gegenteil von dem tust, was die Kopfschmerzen wahrscheinlich ausgelöst hat. Im nächsten Absatz verraten wir dir, was du tun kannst, wenn dich Kopfschmerzen in der Schwangerschaft plagen.
Kopfschmerzen und schwanger – was kannst du tun?
Hast du ernstere Gründe bereits mit deinem Arzt/deiner Ärztin ausgeschlossen, bleibt dir eine ganze Reihe an Möglichkeiten, mit denen du die Kopfschmerzen in den Griff bekommen kannst:
- Integriere regelmäßige Bewegung in deinen Schwangerschafts-Alltag. Viele Schwangere empfinden beispielsweise tägliches Schwimmengehen oder Schwangerschaftsyoga als perfekten Ausgleich zu der zunehmenden körperlichen Belastung, die eine Schwangerschaft mit sich bringt. Zum einen löst die Bewegung Verspannungen und beim Schwimmen kommt noch der Vorteil der Kompression hinzu, was Wassereinlagerungen mildern oder sogar ganz entgegenwirken kann. Und zum anderen nimmst du bei mehr Bewegung gleich mehr Sauerstoff auf – eine weitere Hilfe bei Kopfschmerzen.
- Benutze Entspannungstechniken wie Meditation oder autogenes Training, um besser in den Schlaf zu kommen. Je entspannter du generell bist und je mehr du dich vor dem Schlagengehen runterfährst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen erholsameren Schlaf. Das gilt auch für die Zeit der Schwangerschaft. Seitenschläferkissen können zusätzlich helfen, dich in eine bequeme Schlafposition zu bringen, vor allem, wenn dein Bauch schon größer ist.
- Achte auf eine ausgewogene, regelmäßige Ernährung mit ausreichend Nährstoffen. Vielen Schwangeren hilft ein gesunder Snack direkt nach dem Aufwachen gegen die berühmte Morgenübelkeit. Gesunde Kohlenhydrate aus Trockenobst, Bananen oder Nüssen helfen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden und liefern dazu noch eine Extraportion Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Eisen und Phosphor.
- Sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin über einen möglichen Nährstoffmangel und supplementiere gegebenenfalls. In der Schwangerschaft steigt vor allem der Bedarf an Magnesium, Calcium, Folsäure und Eisen. Ein Mangel kann zu Kopfmerzen führen und auch die Entwicklung deines ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Dem kannst du mit Nährstoffpräparaten oder Supplementen entgegenwirken. Beachte dabei unbedingt die von deinem Arzt/deiner Ärtzin vorgeschriebene Menge!
Lass dir helfen: Schwere Taschen solltest du in der Schwangerschaft ohnehin nicht tragen. Aber auch bei der Erledigung andere Tätigkeiten wie Wäsche waschen oder aufhängen und allgemein bei dem Verrichten von Hausarbeit ist Vorsicht geboten. Neben den Chemikalien in Putzmitteln, die deinem Kind schaden könnten, kann auch die daraus resultierende Überanstrengung bei dir zu Kopfschmerzen und Erschöpfung führen. Schwangere sollten es insgesamt langsamer angehen lassen.
Starke Kopfschmerzen in der Schwangerschaft – ab wann du zum Arzt gehen solltest
Manchmal stecken hinter starken Kopfschmerzen während der Schwangerschaft auch ernstere gesundheitliche Gründe wie
- Bluthochdruck oder sogar Präklampsie
- eine Sinusvenenthrombose oder
- eine Schwangerschaftsvergiftung.
Diese ernsten Komplikationen sind aber sehr selten und sollen dich nicht beunruhigen. Nur wenn die Kopfschmerzen besonders stark sind und noch weitere Symptome wie beispielsweise Schwindel, starke Übelkeit oder Sehstörungen hinzukommen, musst du schnell reagieren und unmittelbar deinen Arzt oder deine Ärztin aufsuchen.
In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen wie im normalen Leben auch bei Schwangeren völlig normal und haben keine besorgniserregenden Gründe. Dennoch ist es ratsam, das Thema mit deinem Arzt/deiner Ärztin abzuklären und die wirklichen Gründe zu eruieren, damit du auch die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen kannst – und im Ernstfall möglichst schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kannst.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft und Medikamente – was ist erlaubt?
Wie dein Arzt/deine Ärztin dir bestimmt schon gesagt hat, solltest du in der Schwangerschaft am besten komplett auf Medikamente verzichten. Kopfschmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure, auch bekannt als ASS oder als Wirkstoff in Aspirin, können gefährliche Nebenwirkungen haben, die deinem Kind schaden können. Wenn trotz aller Versuche, die Kopfschmerzen alternativ wegzubekommen, gar nichts hilft, sprich noch einmal mit deinem Arzt/deiner Ärztin, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt oder ob du eventuell doch niedrige Dosen eines Schmerzmittels nehmen darfst.
Alternative Heilmittel für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Erkundige dich bei deinem Arzt/deiner Ärztin oder bei deiner Hebamme nach alternativen Heilmethoden: Einigen Schwangeren helfen beispielsweise Massagen oder Akupunktur hervorragend gegen Spannungskopfschmerzen. Auch ätherische Öle können helfen. Du kannst dir beispielsweise etwas Pfefferminzöl auf die Schläfen träufeln und sanft einreiben. Zitronenöl oder Lavendelöl sind ebenfalls geeignet. Auch die Wirkstoffe im sogenannten Tigerbalm können Abhilfe bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft helfen. Reibe dazu etwas Balm auf deine verspannten Rückenmuskeln oder auf die Schläfen. Achtung: Manche ätherischen Öle wie beispielsweise Zitronenverbene können wehenfördernd sein, deshalb solltest du vor der Anwendung mit deiner Gynäkologin/deinem Gynäkologen sprechen!