
Geburtsvorbereitungskurs: So bereitest du die Geburt richtig vor
Du bist schwanger und kannst die Geburt deines Babys kaum erwarten? Oder hast du eher gemischte Gefühle, wenn du an die Geburt und die damit verbundenen Strapazen denkst? Damit du bei Einsetzen der Wehen und später im Kreissaal nicht überfordert bist, hilft dir ein Geburtsvorbereitungskurs. Hier lernst du, wie du Atemtechniken richtig einsetzt, welche Geburtspositionen es gibt und was du sonst noch zum Thema Geburt wissen solltest.
Ab wann macht ein Geburtsvorbereitungskurs Sinn?
Du kannst im Prinzip jederzeit während deiner Schwangerschaft einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen. Die meisten Schwangeren beginnen den Kurs zwischen SSW 25 und 30. In dieser Zeit beginnt dein Baby, sich so langsam auf die Geburt einzustellen und auch bei dir rücken der Geburtstermin und die damit verbundenen organisatorischen Maßnahmen und körperlichen Veränderungen näher.
Empfohlen wird, etwa 3 bis 4 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin damit fertig zu sein. Dann liegt dein Baby im Normalfall auch schon in der Schädellage, also mit dem Kopf nach unten. Ab der vollendeten SSW 37 ist dein Baby kein Frühchen mehr und eine Geburt kann theoretisch jederzeit möglich sein. Außerdem willst du dich an das Gelernte bei der Geburt noch erinnern. Beginnst du zu früh mit dem Geburtsvorbereitungskurs, hast du einiges davon möglicherweise zur Geburt schon wieder vergessen.
Unser Tipp: Je nach Versorgungslage kann es schwierig sein, einen Platz in deinem Wunsch-Geburtsvorbereitungskurs zu bekommen. Viele Hebammen und Geburtshäuser sind schnell ausgebucht. Damit du nicht auf ungünstige Tage oder Zeiten ausweichen musst, empfehlen wir dir, schon bald mit der Suche nach einer geeigneten Geburtsvorbereitung zu beginnen.
Wie lang dauert ein Geburtsvorbereitungskurs und wer bezahlt ihn?
In der Regel dauern Geburtsvorbereitungskurse 14 Stunden und werden meist als Doppelstunden abgehalten. Hast du jede Woche einen Termin zu jeweils 2 Stunden, bist du also nach 7 Wochen fertig. Für Eilige werden manche Kurse auch 2-mal pro Woche oder als Wochenendkurs abgehalten.
Bezahlt wird der Kurs in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse. Privatversicherte sollten klären, wer für die Kosten aufkommt. Onlinekurse werden nur selten von den Kassen übernommen.
Unser Tipp: Mache den Geburtsvorbereitungskurs unbedingt gemeinsam mit deinem Partner. Setzen die ersten Wehen ein, werdet ihr froh sein, wenn ihr beide mit dem Thema vertraut seid und wisst, wie ihr vorgehen müsst. Auch im Kreissaal kann dein Partner wertvolle Unterstützung leisten. Was genau er tun muss, lernt ihr gemeinsam im Geburtsvorbereitungskurs. Es ist sogar möglich, dass deine Krankenkasse die Kosten für deinen Partner mit übernimmt. Klärt die Kostenfrage am besten direkt bei euren Krankenversicherungen.
Was lernt man bei einem Geburtsvorbereitungskurs?
In einem Geburtsvorbereitungskurs kannst du alle Fragen stellen, die dir im Zusammenhang mit der bevorstehenden Geburt einfallen. Standardmäßig werden folgende Inhalte in einem Geburtsvorbereitungskurs thematisiert:
- Informationen zur Geburt: In der Regel beginnen Geburtsvorbereitungskurse mit Informationen zur Geburt. Dir wird erklärt, wann sich dein Kind in die Geburtsposition dreht und welche abweichenden Positionen die Geburt erschweren können. Es wird veranschaulicht, wie das Baby durch das Becken kommt – hierfür gibt es meistens Modelle, die dies veranschaulichen – und welche Geburtspositionen dem Baby helfen, besser durch den Geburtskanal zu kommen. Auch das Thema Schmerzlinderung kommt zur Sprache. Du erfährst, was eine PDA ist und welche Möglichkeiten zur Schmerzbehandlung es während der Geburt noch gibt. Du wirst zudem über die Unterschiede einer Geburt im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause mit einer Hebamme aufgeklärt.
- Schwangerschaftsgymnastik: Diese Art von Gymnastik hilft dir, dein Becken für die Geburt mehr zu öffnen und bestimmte Körperpartien für die Geburt zu stärken. Schwangerschaftsgymnastik ist neben Geburtsvorbereitung auch eine Hilfe gegen Beschwerden während der Schwangerschaft, wie beispielsweise Rückenschmerzen.
- Atem- und Entspannungstechniken: Zusätzlich zur Gymnastik lernst du Atemtechniken, die deine Wehenarbeit begünstigen und damit auch die Geburtsschmerzen abmildern können. Du lernst Entspannungstechniken, die dir während der Wehen helfen, wieder neue Kraft zu schöpfen.
- Wichtige Tipps für die Zeit nach der Geburt: Wie binde ich ein Tragetuch? Wie funktioniert das Stillen? Was muss ich im Wochenbett beachten? Diese und weitere wertvolle Informationen für die Zeit mit deinem Neugeborenen erfährst du ebenfalls im Geburtsvorbereitungskurs.
Wer bietet Geburtsvorbereitungskurse an?
Geburtsvorbereitungskurse werden von Hebammen, Geburtshäusern, Volkshochschulen, Familienzentren oder Geburtskliniken angeboten. Schau am besten im Internet nach Kursen in deiner Nähe oder frage Freunde, Familie und Bekannte. Andere Mütter können dir Kurse empfehlen, mit denen sie besonders zufrieden waren oder auch von weniger guten Geburtsvorbereitungskursen abraten.
Kann man einen Geburtsvorbereitungskurs auch online machen?
Geburtsvorbereitungskurse werden auch online angeboten. Wir empfehlen dir allerdings den Besuch eines Kurses in deiner Nähe. Viele der Geburtstechniken und Gymnastikübungen verstehst du besser, wenn sie dir vor Ort gezeigt werden. Hinzu kommt, dass du dich mit anderen werdenden Müttern vernetzen kannst. Und auch die Kostenübernahme funktioniert bei einem Kurs vor Ort meist reibungsloser.