
5 unglaubliche Fakten über die Nabelschnur
Stammzellen aus der Nabelschnur können Leben retten, da sie beispielsweise zur Behandlung von Krebs- und Bluterkrankungen sowie schweren Verbrennungen eingesetzt werden können. Im Nabelschnurblut befinden sich spezielle Stammzellen, aus denen sich durch Teilung unser Blut bildet (hämatopoetische Stammzellen). Stammzellen sind ganz besondere „unreife“ Zellen, aus ihnen können sich nicht nur beliebig viele identische Zellen bilden, sondern auch andere Zelltypen entwickeln.
Fakt #1: Stammzellen aus der Nabelschnur retten Leben
Wir genau können Stammzellen aus der Nabelschnur Leben retten?
Die Eigenschaft sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln, kann sich bei einer Stammzellentherapie zunutze gemacht werden, bei der die eigenen oder die Stammzellen eines anderen Menschen in den Körper transplantiert werden. Es ist bekanntlich so, dass durch eine Chemotherapie bei Krebserkrankungen nicht nur die Krebszellen abgetötet werden, sondern leider auch andere sich schnell teilende Zellen. Zu diesen gehören auch Blutzellen, wobei vor allem der Verlust von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) problematisch sein kann. Weiße Blutkörperchen sind nämlich lebenswichtig, da sie die Immunabwehr steuern. Ein bei gesunden Menschen eigentlich harmloser Infekt kann bei einer krebskranken Person mit einem Mangel an weißen Blutkörperchen mitunter tödlich verlaufen.
Auch vererbbare Blutkrankheiten können mit Stammzellen aus der Nabelschnur behandelt werden. Dabei kommt es nicht durch äußere Einflüsse wie die Chemotherapie zu einem Mangel an Blutzellen, sondern durch genetische Defekte. Auch hier können durch die Transplantation von Stammzellen gesunde Blutzellen produziert werden und somit die Gefahr reduziert werden, dass lebensbedrohlichen Infektionen entstehen.
Mittlerweise ist bekannt, dass sich über diese hämatopoetischen Stammzellen hinaus auch noch andere wertvolle Stammzellen im Nabelschnurblut befinden, die beispielsweise wichtig für den Aufbau von Knorpel, Knochen und Haut sind. Diese mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur können bei starken Verbrennungen eingesetzt werden, da aus ihnen neues Hautgewebe entstehen kann. Starke Verbrennungen bei Erwachsenen, bei denen ca. 15 % der Hautoberfläche betroffen sind, können lebensgefährlich werden, da die Haut eine wichtige Schutzbarriere darstellt. Ohne sie dringen Bakterien viel leichter ins Blut ein und können eine gefährliche Blutvergiftung auslösen. Eine Stammzelltransplantation mit mesenchymalen Stammzellen kann die Bildung von neuem Hautgewebe fördern und so auch auf diese Weise Leben retten.
Mittlerweile können über 80 Krankheiten mit Nabelschnurblut behandelt werden. Studien lassen hoffen, dass mit Nabelschnurblut in Zukunft auch die großen Volkskrankheiten wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt und Demenz therapiert werden könnten.
Welche Vorteile können Nabelschnur-Stammzellen gegenüber anderen Stammzellen haben?
Stammzellen aus der Nabelschnur (neonatale Stammzellen) können gegenüber anderen Stammzellquellen entscheidende Vorteile haben:
- Sie sind besonders jung und damit unbelastet. Krankheiten, Mutationen oder Umwelteinflüsse konnten ihnen noch nichts anhaben.
- Durch eine Einlagerung sind sie schnell verfügbar.
- Die gefürchtete Komplikation GvHd (Graft versus Host-Disease) tritt seltener auf, bei der eine starke, mitunter tödliche Immunreaktion ausgelöst wird.
- Nur drei von zehn Personen, die ein fremdes Stammzelltransplantat benötigen, finden innerhalb der Familie geeignete Spender*innen. Mit Stammzellen aus der Nabelschnur könnte diesem Problem entgegengewirkt werden.
Die Nabelschnur-Stammzellen sind deswegen für den medizinischen Einsatz geradezu prädestiniert und gewinnen in der medizinischen Anwendung gegenüber den etablierteren Knochenmark-Stammzellen immer mehr an Bedeutung.
Fakt #2: Die Nabelschnur ist das erste Babyspielzeug
Ultraschallaufnahmen zeigen, dass Babys im Mutterleib nicht nur am Daumen nuckeln, sondern auch mit der eigenen Nabelschnur spielen. Das liegt daran, dass der Tastsinn von Babys sich bereits früh in der Schwangerschaft entwickelt: Schon in der achten Schwangerschaftswoche kann der Embryo Berührungen in seinem Gesicht spüren. Mit 14 Wochen beginnt das Baby im Bauch der Mama, die Umgebung zu erkunden: Es benutzt Hände, Füße und den Mund, um die Gebärmutter zu „erforschen“. Diese ersten Erfahrungen mit dem Tastsinn sind wichtig für die Gehirnentwicklung.
Du brauchst jedoch keine Angst zu haben, dass das Ziehen, Zerren und Spielen an der Nabelschnur gefährlich wird. Die Natur hat wirklich an alles gedacht und die Nabelschnur auch als Spielgerät ausgelegt. Angeregt durch die Bewegungen des Kindes wächst sie einfach weiter. Ihre endgültige Länge erreicht die Nabelschnur übrigens um die 28. Woche nach dem Eisprung. Danach ist das Baby im Bauch so groß, dass die Bewegungen immer weniger werden, weil das Platzangebot beschränkt ist.
Fakt #3: Der Bauchnabel ist die erste Narbe im Leben
Der Bauchnabel ist die erste echte Narbe eines jeden Menschens und wird durch die Nabelschnur verursacht. Nach dem Abnabeln, also dem Durchtrennen der Nabelschnur nach der Geburt, trocknet der verbliebene Rest ein und fällt um den 15. Lebenstag einfach ab. Zurück bleibt der Bauchnabel. Er kann innen liegen oder nach außen gewölbt sein, wobei ungefähr 90 % der Menschen einen „Innie“ haben. Die Form dafür ist übrigens hauptsächlich genetisch vorbestimmt und wird nur minimal vom Abnabeln beeinflusst. Das Abnabeln bereitet dem Neugeborenen übrigens keine Schmerzen, da die Nabelschnur selbst keine Nervenzellen und -bahnen enthält
Fakt #4: Die Nabelschnur ist eine Hochleistungspumpe
Im letzten Schwangerschaftstrimester pulsiert jede Minute ungefähr ein halber Liter Blut, also ca. der Inhalt einer kleinen Wasserflasche, durch die Nabelschnur. Es handelt sich dabei nur um das Blut des Babys, denn mütterlicher und kindlicher Blutkreislauf sind durch die Plazentaschranke strikt voneinander getrennt.
Wie erhält das Baby dann seine Nährstoffe?
Und dennoch klappt über die Nabelvene der Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff sowie über die zwei Nabelarterien der Abtransport von Kohlendioxid und Abbauprodukten des Stoffwechsels. Allerdings können auch Giftstoffe und Medikamente über die Plazenta und die Nabelschnur beim Baby ankommen, daher sollten Schwangere auf eine gesunde Ernährung achten, Alkohol und Nikotin meiden und Medikamente nur in Rücksprache mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einnehmen. Auch auf andere äußere Einflüsse reagiert sie im Bauch sehr sensibel. So können gesundheitliche Probleme der Mutter, Stress oder Mangelernährung die Entwicklung beeinflussen und zu einer Mangelversorgung des Babys führen.
Fakt #5: Eine halbe Milliarde Nabelschnur-Zellen arbeiten für Dein Baby
Am Anfang der Schwangerschaft besteht der menschliche Embryo aus sogenannten totipotenten Stammzellen. Das besondere an diesen totipotenten Stammzellen ist, dass sich aus dieser einen Zellart ein komplettes Lebewesen mit ihren über 300 unterschiedlichen Zelltypen entwickeln kann.
Im letzten Schwangerschaftsmonat enthält alleine die Nabelschnur eines Babys fast eine halbe Milliarde Zellen, die die optimale Versorgung des Babys sicherstellen.
Zu diesen verschiedenartigen Zellarten der Nabelschnur gehören auch mindestens 3 unterschiedliche Typen von Stammzellen:
- Mesenchymale Stammzellen, die sich wie erwähnt beispielsweise in Knorpel, Knochen und Bindegewebe weiterentwickeln und sich vor allem im Nabelschnurgewebe befinden.
- Die hämatopoetischen Stammzellen, aus denen sich verschiedenartige Zellen unseres Blutes bilden und auch selbst im Nabelschnurblut enthalten sind.
- Und die endothelialen Stammzellen, die unter anderem zu Zellen der schützenden Hülle unseres Blutes, der Blutgefäße, werden.
Diese Wandlungsfähigkeit zeigt deutlich das große medizinische Potenzial von Stammzellen.
Vita 34 kümmert sich um den „Schatz aus der Nabelschnur“
Vita 34 macht sich seit Jahren dafür stark, die Nabelschnur stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Unsere Vision ist es, jedem heute in Deutschland geborenen Kind die Chance zu ermöglichen, dass die eigenen kostbaren Nabelschnur-Stammzellen für mögliche medizinische Anwendungen in der Zukunft sicher aufbewahrt werden.
Warum sollten sich Eltern über die Einlagerung von Nabelschnurblut Gedanken machen?
Werdenden Eltern kann nur empfohlen werden, sich frühzeitig über das Potenzial der Nabelschnur-Stammzellen zu informieren und für ihre Kinder eine Entscheidung zu treffen: Einlagerung Ja oder Nein. Denn nur unmittelbar nach der Geburt besteht ein sehr kurzes Zeitfenster für das Auffangen des Nabelschnurblutes. Verstreicht dieses Zeitfenster, so sind die wertvollen Stammzellen verloren. In Deutschland wandern über 90 Prozent der Nabelschnüre nach der Geburt direkt in den Klinikmüll, obwohl die darin enthaltenen Stammzellen zum Wegwerfen eigentlich viel zu schade sind.
Persönlich vorsorgen oder öffentlich spenden?
Bei Vita 34 stellt sich diese schwierige Frage nicht, es lässt sich nämlich beides miteinander verbinden. Dank unseren kostenfreien Spendenoptionen VitaPlusSpende und VitaMeins&Deins können gleichzeitig Stammzellen für das eigene Kind eingelagert und bei Bedarf einem anderen Menschen Hoffnung auf Behandlung seiner Erkrankung geschenkt werden.
Möchtest Du mehr zur Einlagerung von Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe erfahren?
Ruf uns gerne an! Unter der kostenlosen Infoline unter 0800 034 00 00 stehen Dir die Vita 34-Expert*innen von montags bis freitags zwischen 8.00 und 19.00 Uhr Rede und Antwort. Wenn Du lieber in Ruhe alle Informationen durchgehen möchtest, dann erhältst Du hier unseren kostenfreien Elternratgeber. Am Welt-Nabelschnurblut-Tag nutzen wir gern auch die Möglichkeit, uns mit anderen Organisationen und Institutionen auszutauschen und neue Impulse zu setzen – damit heute bereits die gesundheitlichen Weichen für Therapie-Optionen von morgen gestellt werden können!