Demenz
Ursachen, Symptome, Behandlung und Therapie
Demenz – Ursachen und Symptome
Verschiedene degenerative und nichtdegenerative Gehirnerkrankungen können eine Demenz auslösen. Der fortschreitende Verlust des Gedächtnisses sowie Defizite in sozialen und emotionalen Kompetenzen können beispielsweise als Alzheimer-Demenz, infolge der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit oder im Zusammenhang mit Parkinson in Erscheinung treten. Eine Demenz resultiert aber oftmals auch aus langjährigem Alkoholmissbrauch, der das Korsakow-Syndrom auslösen kann.
Die Anzeichen einer Demenz und Ausprägung dieser sind je nach Demenz-Art und Stadium unterschiedlich. Störungen des Gedächtnisses, Gereiztheit, Lustlosigkeit, starke Müdigkeit, depressive Verstimmungen und das Überfordertsein mit alltäglichen Situationen können Symptome der neurodegenerativen Erkrankung sein, die sich mit dem Fortschreiten der Krankheit weiter verstärken. Es kann dann außerdem zu Wortfindungsstörungen, Orientierungslosigkeit und Bettlägerigkeit kommen, die mit Apathie und Inkontinenz einhergeht. Motorische Störungen sowie Verhaltensstörungen wie Schlaflosigkeit, Angst, Halluzinationen und Essstörungen zählen ebenso zu den Folgen. Als Risikofaktoren, die eine Demenz auslösen können, machen Mediziner aus: voranschreitendes Alter, Bluthochdruck, Übergewicht, Depressionen, Tabakkonsum, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie Herzrhythmusstörungen.
Demenz – Therapie und Behandlung
Demenz kann bislang nicht geheilt werden. Jedoch existieren Therapien und Möglichkeiten, die ein Voranschreiten der Krankheit verzögern und deren Symptome mildern. Die Behandlung erfolgt einerseits medikamentös – beispielsweise mit Antidementiva, die zur Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit beitragen, oder mit Acetylcholinesterasehemmern, die bis zum mittleren Stadium einer Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden. Andererseits gibt es vielerlei verschiedene nicht-medikamentöse Therapieansätze wie zum Beispiel Gedächtnistraining, Biografiearbeit oder eine Musik- und Ergotherapie, die den Patienten helfen sollen, möglichst lang noch bestehende Fähigkeiten zu bewahren und das Wohlbefinden zu steigern. Wichtig ist dabei eine Förderung der Demenzkranken, die eine Überforderung und damit Frustrationen unbedingt vermeidet.
Stammzellenforschung
Wissenschaftler forschen intensiv an Möglichkeiten, die Demenz aufzuhalten. Eine davon ist das Heranzüchten von induzierten, pluripotenten Stammzellen, die sich zu Nervenzellen ausdifferenzieren lassen. Anfangs nutzten die Forscher dafür embryonale Stammzellen. Doch diese sind ethisch hoch umstritten und neigen zu einer unbegrenzten Teilungsfähigkeit, die wiederum die Entartung und damit die Entstehung von Gehirntumoren fördern könnte. Die Wissenschaft steht daneben vor einer weiteren Hürde: Die so kultivierten Zellen und Gewebe können aufgrund der komplexen Gehirnstruktur und der Vernetzung von Nervensträngen nicht einfach transplantiert werden. Deswegen müssen Mediziner nach anderen Ansätzen suchen. Dazu ist weitere Grundlagenforschung notwendig.
Erst 1998 gelang der Nachweis, dass auch im menschlichen Gehirn neuronale Stammzellen existieren. Bis dahin gingen selbst Experten davon aus, dass einmal Verlorengegangenes hier nicht mehr ersetzt und repariert werden kann. Doch selbst im Gehirn von Erwachsenen entstehen beständig neue Nervenzellen aus neuronalen Stammzellen. Die Experten versuchen jetzt, Wege zu finden, um die neuronalen Stammzellen bei Demenzpatienten zu schützen und ihre Vermehrung anzuregen. Erst seitdem es möglich ist, induzierte pluripotente Stammzellen aus Hautzellen zu gewinnen, können die Forscher überhaupt die Prozesse, die in den verschiedenen Stadien der neurodegenerativen Krankheit ablaufen, näher untersuchen. Zuvor war es nicht möglich, den Betroffenen erkranktes Gewebe zu entnehmen und Zellkulturen anzulegen. Mit den jetzt existierenden Modellen auf Basis der Stammzellen können Wirkstoffe zur Bekämpfung der Demenz frühzeitig getestet werden, sodass in Zukunft möglicherweise schneller Medikamente gegen Demenz zur Verfügung stehen.