Diagnose Leberzirrhose: Regeneration statt Ersatz – dank Stammzellentherapie
Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli
Der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli soll für das Krankheitsbild „Hepatitis“ sensibilisieren. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die meist durch Viren ausgelöst wird und sowohl akut als auch chronisch verlaufen kann. Im weltweiten Fokus stehen an diesem Tag die Prävention, Diagnose und Behandlung einer Krankheit, die ein globales Problem ist, denn rund 500 Millionen Menschen sind an Hepatitis B oder Hepatitis C erkrankt. Statistisch trifft die Diagnose also jeden zwölften Menschen. In Deutschland leben schätzungsweise 400.000 bis 500.000 Hepatitis C-Patienten. Jedes Jahr kommen rund 8.300 Neuinfektionen hinzu. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie im fortgeschrittenen Stadium zu Leberzirrhose, Leberkrebs und Leberversagen führen. Jährlich sterben 1,5 Millionen Menschen an Hepatitis B oder C.
Was ist eine Hepatitis?
Eine Hepatitis wird immer ausgelöst durch die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen, der sogenannten Hepatozyten. Verursacher sind meist die klassischen Hepatitis-Viren. Hier unterscheiden Experten verschiedene Virus-Stämme, die entsprechend als HAV bis HEV klassifiziert werden. Daneben können auch andere Viren wie Herpes-Viren (z. B. das Epstein-Barr-Virus oder das Cytomegalie-Virus), aber auch das Mumps- oder das Rötelvirus (Rubellavirus) unter Umständen zu einer Hepatitis führen.
Warum wird der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli gefeiert?
Als Entdecker des Hepatitis B-Erregers gilt der amerikanische Arzt und Anthropologe Baruch Samuel Blumberg. Sein Geburtstag, der 28. Juli 1925, wurde daher als Datum für den Welt-Hepatitis-Tag gewählt.
1965 forschte Blumberg an dem Auftreten verschiedener Gen-Varianten im Blut verschiedener Völker. Bei australischen Aborigines stieß er auf ein Protein, das er zunächst Australia-Antigen nannte. Damit hatte er den Hepatitis B-Erreger entdeckt – er wusste das nur noch nicht. Das Protein unterzog Blumberg einer Reihe von Tests und Kreuzreaktionen. Seine Assistentin Barbara Werner nahm dabei ihr eigenes Blut für die Negativkontrolle. Nach einiger Zeit reagierte ihr Blut jedoch positiv, das heißt, sie trug das Australia-Antigen im Blut und entwickelte gleichzeitig eine Hepatitis B. Der Zusammenhang war damit klar: Werner musste sich während der Arbeit mit dem Australia-Antigen/Hepatitits B-Erreger infiziert haben. Blumberg entwickelte daraufhin einen ersten Test, um gespendetes Blut auf Hepatitis B prüfen und so Infektionen beim Empfänger vermeiden zu können. Außerdem arbeitete er mit Irving Millman an einem Impfstoff gegen Hepatitis. Folgerichtig erhielt Baruch S. Blumberg 1976 dem Medizin-Nobelpreis für seine Verdienste um die „Entdeckungen von neuen Mechanismen bei der Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten“.
Wie kann Hepatitis übertragen werden?
Die Übertagungswege sind vielfältig. Hepatitis A wird zum Beispiel fäkal-oral über eine Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen. Vor allem in Ländern mit geringen Hygiene-Standards lauert die Infektionsgefahr bei verunreinigtem Trinkwasser, beim Genuss von Obst und Gemüse sowie frischen Säften oder bei Meeresfrüchten. Hepatitis C dagegen wird meist direkt über den Kontakt mit Blut übertragen, z.B. im Umfeld von Drogensüchtigen. Auch bei Tätowierungen und Piercings sind Ansteckungen bereits vorgekommen. Eine sexuelle Ansteckung ist zwar möglich, geschieht aber de facto nur selten. Das Risiko steigt jedoch bei harten Sexualpraktiken, bei einer Ko-Infektion mit HIV und bei Frauen während ihrer Periode. Die Gefahr, dass eine Mutter ihr Baby während der Schwangerschaft und der Geburt ansteckt, wird auf fünf Prozent beziffert.
Welche Symptome hat eine Hepatitis?
Bei vielen Hepatitis-Patienten treten am Anfang der Infektion vergleichsweise wenig Symptome auf. Viele ähneln denen einer Grippe mit Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen oder leichter Übelkeit. Nicht immer verfärbt sich der Urin dunkel oder nimmt der Stuhl eine Lehmfarbe an. Nicht wenige Betroffene merken daher gar nicht, wenn die Erkrankung vom akuten Verlauf wechselt und chronisch wird. Die Hepatitis C heilt nur in zirka 30 Prozent der Fälle von alleine aus. Bei 70 von 100 Patienten geht sie in einen chronischen Verlauf über. Erst im sehr späten Stadium, wenn die Leberzirrhose bereits irreversibel ist, kommt es zu Schmerzen oder einer Gelbfärbung der Augen.
Wie wird Hepatitis therapiert?
Als Standardtherapie wird eine Kombinationstherapie aus modernen Antivirustatika wie Ribavirin zusammen mit Proteasehemmern empfohlen. Früher wurden auch sehr hohe Dosen Interferon verabreicht, was zu schweren Nebenwirkungen wie Schilddrüsenproblemen, Depressionen und Veränderungen im Blutbild führte. Dank einer Generation neuer Medikamente ist Interferon aber nicht mehr zwingend erforderlich. Die Standardtherapie ist jedoch noch immer langwierig und damit sehr kostenintensiv. Die Medikamente müssen über einen langen Zeitraum von 24 bis 48 Wochen, in seltenen Fällen sogar bis zu 72 Wochen, eingenommen werden. Die Behandlung gilt als erfolgreich, wenn sechs Monate nach Therapieende keine Viren mehr nachweisbar sind. Die Chance auf Heilung liegen bei Hepatitis C je nach Virus-Genotyp zwischen 50 bis 80 Prozent.
Chronische Hepatitis kann zur Leberzirrhose führen
Wird die Hepatitis zu spät erkannt, sind meist schon schwere Schäden an der Leber aufgetreten. Dann sprechen Mediziner von einer Leberzirrhose. Hierbei kann sich das Organ nicht mehr von alleine regenerieren und die kaputten Leberzellen ersetzen. Die Leber vernarbt, weil sich zusätzlich übermäßig viel Bindegewebe bildet. Experten sprechen dann von einer Fibrosierung, die auch die Durchblutung der Leber stört oder zu einem Blutstau vor der Leber führt. Insgesamt sind schätzungsweise eine Million Deutsche von der Diagnose „Leberzirrhose“ betroffen. Nicht nur Hepatitis, auch Alkoholmissbrauch, Mukoviszidose, Tropenkrankheiten oder schweres Übergewicht mit Fettleber können u.a. zu einer Leberzirrhose führen. Rettung bringt im Endstadium nur eine Lebertransplantation. Doch die Wartelisten für ein neues Organ sind voll. 2012 gab es 1.700 Patienten, die auf eine neue Leber warteten, aber nur 1.100 Transplantationen. Erschwerend kommt hinzu, dass nur in 55 Prozent der Fälle die neue Leber im Körper des Empfängers einwandfrei funktioniert und ihre Aufgabe übernimmt.
Stammzellentherapie anstatt Lebertransplantation
Ärzte und Patienten hoffen daher auf moderne Alternativen wie die Stammzellentherapie. Mit ihrer Hilfe ließe sich die eigene Leber regenerieren. Im Labor gelang es bereits, Leberzellen erfolgreich zu züchten. Doch noch ist das Zeitfenster zwischen der Kultivierung in der Petrischale und einem erfolgreichen Einwachsen in das Organ zu eng. Die Forschung sucht daher nach Möglichkeiten, die Prozesse und Abläufe gezielter zu steuern.
Aufgrund des Mangels an geeigneten Spenderlebern geht der Trend bei der Behandlung der Leberzirrhose klar in Richtung „Reparatur statt Ersatz“ – dank der modernen Stammzellentherapie.
Mit dem vielversprechenden Gen MKK4 ist vermutlich die richtige Stelle dafür gefunden. Wird dieses Gen nämlich gezielt ausgeschaltet, so können auch ältere Leberzellen erfolgreich die Leber regenerieren. Bislang wuchsen nur drei bis vier Tage alte Hepatozyten korrekt in die Leber ein. Waren die Leberzellen älter, wurden keine Reparaturaufgaben übernommen. Doch für eine erfolgreiche Stammzellentherapie müssen die Wissenschaftler zunächst die Zellen im Labor unter optimalen Bedingungen bis zu einer ausreichend großen Zellzahl vermehren. Erst dann können sie dem Patienten wieder transplantiert werden.
Welche Vorteile bringt die Einlagerung von Stammzellen direkt nach der Geburt mit sich?
Basis für eine Stammzellentherapie sind immer Stammzellen. Hierbei stehen aus ethischen Gründen nur adulte Stammzellen zur Verfügung. Diese können dank moderner Verfahren aus dem Knochenmark oder anderen Geweben gewonnen werden. Für den medizinischen Einsatz sind die Stammzellen aus der Nabelschnur besonders interessant, da sie direkt nach der Geburt einfach und völlig schmerzfrei entnommen und eingefroren werden. Im Kälteschlaf altern sie nicht, auch durchgemachte Krankheiten aufgrund von Viren-, Bakterien- und Pilzinfektionen können ihnen nichts anhaben. Sie bleiben jung und anpassungsfähig. So ist es möglich, dass sie im späteren Leben wichtige Reparatur- und Regenerationsprozesse anstoßen können. Neonatale Stammzellen, wie die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut oder dem Nabelschnurgewebe auch genannt werden, haben darüber hinaus ein hohes Proliferationspotenzial. Das bedeutet, sie sind enorm teilungsfreudig, was gerade für die Züchtung von Geweben und Organen (Tissue Engineering) ein wichtiger Aspekt ist.
Vita 34 fühlt sich seit vielen Jahren einer Vision verpflichtet: Jedes Kind soll die Chance auf ein Stammzelldepot zur gesundheitlichen Vorsorge bekommen. Als erfahrene Stammzellbank, bei der die unter höchsten Qualitätsstandards eingelagerten Stammzellpräparate auch tatsächlich bereits mehrfach angewendet wurden, haben wir für Eltern daher attraktive Angebote geschnürt und bieten individuelle Finanzierungsmöglichkeiten an. Darüber hinaus engagieren wir uns mit einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung in der Stammzellenforschung. Wir gestalten die Medizin der Zukunft aktiv mit und wurden dafür jüngst als TOP-Innovator des deutschen Mittelstandes ausgezeichnet. Außerdem werden wir nicht müde, Schwangere und ihre Familie aber auch Ärzte und Hebammen über das Potenzial der Stammzellen aus der Nabelschnur aufzuklären. An unserer kostenfreien Infoline werden alle Fragen rund um Stammzellen, Stammzellenforschung und Stammzellentherapien beantwortet.