Aus für neues Stammzellforschungszentrum in NRW
In Münster sollte unter Leitung des renommierten Stammzellexperten Prof. Dr. Hans Schöler ein neues Stammzellforschungszentrum entstehen. Jetzt hat das Land Nordrhein-Westfalen die geplante Anschubfinanzierung für das Care-Institut abgesagt. Damit ist das Projekt in Münster gescheitert.
Prof. Dr. Hans Schöler leitet das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster und forscht hier bereits seit rund zehn Jahren an embryonalen und induzierten pluripotenten Stammzellen. Das „Center for Advanced Regenerative Engineering“ sollte sich auf die Anwendungsforschung konzentrieren und Münster zu einem international anerkannten Innovationsstandort machen. Die etwa 100 Mitarbeiter sollten unter anderem Medikamentenwirkstoffe, z.B. gegen Parkinson testen und Ersatzgewebe für geschädigte Körperzellen züchten. Pharmaunternehmen sollten langfristig durch Forschungsaufträge die Finanzierung des Instituts sicherstellen.
Bereits 2010 begann das Tauziehen um die Institutsfinanzierung: Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) versprach für den Aufbau von Care 60 Millionen Euro, der Bund wollte weitere 20 Millionen Euro investieren. Im Juni 2012 sagte die jetzige rot-grüne Landesregierung nur noch knapp 16 Millionen Euro für den Aufbau des Instituts zu.
Ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen hat das Konzept für das Care-Institut nun nochmals unter die Lupe genommen. Darin kommen die Gutachter zu dem Schluss, dass das Institut auch nach zehn Jahren nicht ohne öffentliche Fördermittel auskäme. Infolge dessen hat das Land Nordrhein-Westfalen die geplante Anschubfinanzierung für das Care-Institut abgesagt.
Stammzellenexperte Schöler ist von seinem Konzept nach wie vor überzeugt. „Es wäre schön, wenn nun ein anderes Bundesland das große Potenzial eines Care sieht“, sagte er in einem Interview mit den Westfälischen Nachrichten.
Quelle: Westfälische Nachrichten