Was sind Stammzellen?
Stammzellen gelten als die Urzellen von Lebewesen und werden deshalb auch als „Bausteine des Lebens“ bezeichnet. Zu ihren Hauptaufgaben zählen Aufbau, Reparatur und Regeneration. Ein erwachsener Mensch besitzt circa 100 Billionen einzelne Körperzellen, die sich in 200 verschiedene Zellarten unterteilen lassen. Sie alle sind aus einer einzigen Stammzelle hervorgegangen – der befruchteten Eizelle. Dass sich daraus in rund 40 Schwangerschaftswochen ein ganzer Mensch – ein neues Lebewesen – entwickelt, ist ein Wunder der Natur.
Nach der Befruchtung der Eizelle beginnt die Zellteilung in rasantem Tempo. Innerhalb von drei bis vier Tagen entwickelt sich aus der Zygote die Blastozyste – und aus ihr der Embryo. Innerhalb dieser kurzen Zeitspanne sind Stammzellen „Alleskönner“, die in der Lage sind, sich in jeden spezifischen Zelltyp zu entwickeln. Mit zunehmender Teilung der embryonalen Zellen lässt diese Fähigkeit nach. Die Zellentwicklung wird zu einer Art Einbahnstraße, in der jedem Zelltyp eine spezifische Funktion zukommt. Aus embryonalen Stammzellen werden zunächst fötale und später adulte Stammzellen. Diese übernehmen im menschlichen Organismus bis zu dessen Tod eine wichtige Aufgabe, denn sie können kranke Organe und Körpergewebe bis zu einem gewissen Grad erneuern und so Schäden reparieren.